Atem- woher kommst du

Atmung ist ein biologischer Prozess, bei dem molekularer Sauerstoff aufgenommen, in die Zellen transportiert und dort in der Atmungskette zu Wasser reduziert wird. Im Gegenzug wird Kohlendioxid produziert und abgegeben… das ist der biologische Vorgang.

Aber ist da noch mehr?

Wir atmen, wir atmen unbewusst, immer ein und aus- so lange wir leben. Wir atmen, ohne dass wir darüber nachdenken müssten oder dass wir es steuern müssten.

Was für ein Geschenk! Wenn wir atmen, leben wir. Wenn wir nicht mehr atmen, bekommt der physische Körper nicht genug Sauerstoff. Er stirbt.

Neben dieser biologischen und lebenserhaltenden Funktion hat der Atem aber auch andere Komponenten.
 

Atem und Gefühle

Unser Atem ist mit unseren Gefühlen verbunden. Wenn wir entspannt und ausgeglichen sind, atmen wir ruhig, entspannt, harmonisch. Wenn wir uns ärgern, aufgeregt oder nervös sind, verändert sich unser Atem. Er wird flach, hastig, unruhig.

Tipp: In solchen Siuationen kannst du deinen Atem beobachten, wie er kommt und geht, wie sich dein Brustkorb oder dein Zwechfell bewegt. Dabei kannst du sozusagen aus dem Gefühlsdisaster aussteigen und aufhören, dich mit den Gefühlen direkt zu identifizieren.

Richtig atmen

Bei der natürlichen Atmung kommt es nicht nur darauf an, die Lunge tief zu belüften, sondern auch das Zwerchfell in Bewegung zu versetzen.

Es liegt als großer, flacher, fast querliegender Muskel im oberen Bauchbereich. Befestigt ist das Zwerchfell kuppelförmig an Brustbein, Rippenbögen und Lendenwirbel.

Das Zwerchfell ist sehr oft angespannt. Deshalb kann man oft nicht wirklich tief und richtig atmen.

Übung:  Leg dich einmal flach auf den Rücken und halte die Hand auf das Zwerchfell (unterhalb vom Brustkorb). Bewegt es sich merklich auf und nieder beim Atmen? Oder hast du das Gefühl, das funktioniert nicht so gut?

Tipp: Bringe deinen Zwerchfell-Muskel in Spannung und halte dies, so lange du kannst, dann entsteht vielleicht ein Zittern im Magenbereich. Beim Loslassen kannst du das Zwerchfell entspannen. Oder du inszenierst einen Lachanfall. Das kann auch helfen J

Atmen und Selbstheilung

 

Wenn wir richtig  und bewusst atmen, können sogar die Selbstheilungskräfte mobilisiert und ein gesundes Gleichgewicht hergestellt werden.

Man kann ganz bewusst positive Energie einatmen, und all den Müll, den man angesammelt hat, wieder ausatmen.

Übung: Visualisiere folgendes: Ich atme goldenes Licht, Liebe ein, ich atme Wut (Ärger, Traurigkeit, Angst) aus. Das mach 10 Minuten. Danach fühlst du dich sicher eindeutig besser!

Atmen und Meditation

Am Beginn jeder Meditation sollte ein bewusstes, tiefes Atmen statt finden. Bei Kindern sind es die Fantasiereisen, denen eine schöne, ruhige Atmung vorgehen sollte. Kindern fällt es nicht so schwer, sich auf den Atem zu konzentrieren, ihn zu beobachten. Bei Erwachsenen funken immer Gedanken dazwischen. Wenn man es schafft, sich längere Zeit nur auf den Atem zu besinnen, kommt man in einen sehr ruhigen und zugleich stärkenden Zustand. Im Buddhismus spricht man sogar von höheren Meditationszuständen, die zu erreichen sind, welche mit starken Glücksgefühlen verbunden sind, bis hin zur vollständigen Erleuchtung.

Tipp: Falls sich immer wieder die Gedanken melden, fang an, den Atem zu zählen, oder zu spüren, wie er sich in der Nase anfühlt, später kannst du den Atem einfach fragen, woher er kommt und wohin er geht.
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Ich atme ein und aus- ich lebe- ich bin dankbar.